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Aktueller Zustand

Im Jahre 2004 zog die Bundeswehr das letzte verbliebene Teilstück der Caspari-Kaserne mit der darauf untergebrachten Standortverwaltung frei. Beim anschließenden Verkauf des Geländes setzte sich der bisherige Investor erneut durch. Auf dem südlichen Bereich des Teilstücks wurden ebenfalls Wohnhäuser errichtet. Gebäude 37, 38 und 39 sowie Baracke II standen zu diesem Zeitpunkt bereits leer, Gebäude 40 und 56 wurden gerade geräumt. Die Stadt Delmenhorst kaufte für einen symbolischen Preis von einem Euro den Weg durch das Gelände und schuf damit eine autofreie Verbindung zwischen dem ehemaligen Kasernengelände und der Brauenkamper Straße. Die Zugänge zu den Gebäuden wurden durch Bauzäune mehr oder weniger effektiv abgeschottet.

Anfang Januar 2006 wurde dieser Verbindungsweg geschlossen und weiter nach Süden verlegt. Am 17. Januar 2006 begannen umfangreiche Sicherungsarbeiten am Baumbestand auf dem Gelände. Anschließend begann der Abriss der noch vorhandenen Gebäude und Anlagen mit Ausnahme der Gebäude 37, 39 und 56, um das Neubaugebiet auch auf dieses Gelände zu erweitern. Im Juni 2007 begannen die Umbauarbeiten für die ehemalige Kleiderkammer, die in ein Seniorendomizil verwandelt wurde. Im Januar 2008 erfolgte überraschend der Abriss des letzten Verwaltungsgebäudes (39), im Oktober wurde die Waffenmeisterei abgerissen. Auf dem gesamten Gelände gibt es keinen einzigen Hinweis zur vergangenen Nutzung.

Die Kaserne war jahrzehntelang in hohem Maße prägend für den Stadtteil Deichhorst, sie war die offizielle Keimzelle für die Entwicklung zur Garnisonsstadt. Von der ursprünglichen Bausubstanz ist mit der ehemaligen Beschlagsschmiede lediglich ein einziges Gebäude aus den 30-er Jahren erhalten geblieben. Der im Oktober 2008 aufgehobene Denkmalschutz für die Waffenmeisterei mit dem sich daran anschließenden Abriss illustrierte ein weiteres Mal die Gleichgültigkeit seitens der Stadt in Bezug auf den Erhalt von historisch bedeutsamen Bauten im Stadtgebiet. Bereits bei der Konversion im den Jahren 2000/01 und 2006 hatte sich gezeigt, dass Einzelinteressen von Investoren Vorrang eingeräumt wird. Dabei hätte sich gerade bei dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung eine Folgenutzung angeboten, da die Gebäude nicht in dem Maße wie der Rest des Areals jahrelang dem Vandalismus preisgegeben waren. Spuren waren dennoch auch dort zu finden: Das ehemalige Bauernhaus war durch Graffiti und Vandalismus sowohl innen als auch außen stark in Mitleidenschaft gezogen, im ehemaligen Offiziersheim brannte Anfang Oktober 2005 ein Raum aufgrund von Brandstiftung vollständig aus, das gesamte erste Stockwerk war verrußt (siehe Fotos).

Empfehlenswert ist ein Dokument von Dr. Nils Aschenbeck, der sich ebenfalls mit der Frage des Erhalts exemplarischer Bauten auf dem Gelände befasst hat.

Letzte Änderung: 24.10.2008
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